Magnetfeldtherapie bei Blasenschwäche, Inkontinenz und plötzlichem Harndrang

Mehr als die Hälfte aller Frauen erleben im Laufe ihres Lebens eine Blasenschwäche (Inkontinenz) oder plötzlichen Harndrang, der sie zwingt, schnell eine Toilette aufzusuchen. Diese Beschwerden schränken die Lebensqualität erheblich ein und nehmen im Alter häufig zu, insbesondere während der Wechseljahre (Menopause). Bereits in jungen Jahren können Veranlagungen oder Frühschädigungen dazu führen, dass Betroffene wiederholt unter Blasenentzündungen (Zystitis) leiden, die bis ins hohe Alter häufig eine Behandlung mit Antibiotika erforderlich machen.

Aktuelle Therapiemöglichkeiten

Die derzeit verfügbaren konservativen Behandlungsansätze wie Beckenbodentraining oder Elektrostimulation zeigen oft nur begrenzte Erfolge und stoßen auf eine geringe Akzeptanz bei den Betroffenen. Medikamentöse Therapien werden häufig aufgrund von Nebenwirkungen oder unzureichender Wirksamkeit abgebrochen. Auch operative Eingriffe bieten nicht immer zufriedenstellende Ergebnisse und sind mit potenziellen Komplikationen verbunden.

Magnetfeldtherapie als innovative Lösung

Die Magnetfeldtherapie stellt eine fortschrittliche, wirksame und risikofreie Behandlungsoption für Blasenprobleme dar. Dabei werden elektromagnetische Felder genutzt, um die Beckenbodenmuskulatur sowie die Nerven, die die Blasenfunktion steuern, zu stimulieren. Der Ablauf ist denkbar einfach: Die Patientinnen sitzen vollständig bekleidet auf einem speziellen Behandlungsstuhl, der magnetische Impulse abgibt. Diese Impulse stärken einerseits die Beckenbodenmuskulatur, insbesondere jene, die für den Blasenverschluss verantwortlich ist, und wirken andererseits beruhigend auf eine überaktive Blasenmuskulatur.

Die Behandlung ist schmerzfrei und dauert pro Sitzung etwa 20 bis 30 Minuten. Ihre hohe Wirksamkeit wurde durch wissenschaftliche Studien belegt [1-6].

Kombination von Magnetfeld- und Lasertherapie

Wir haben mit dieser Kombination besonders hohe Erfolgsquoten erreichen können. Hier ergänzen sich physiologische Ursachen der Blasenproblematik: Bindegewebeschäden, Muskelschäden, verringerte Durchblutung und Nerven-Irritationen des Beckenbodens und der Blase, die im Lebensverlauf, z. B. durch Bindegewebeschwäche, Übergewicht, Geburten, zunehmendes Alter entstehen.

Die Lasertherapie fördert die Regeneration der Scheidenhaut und des darunterliegenden Gewebes, hauptsächlich geschädigter Bindegewebsstrukturen wie kollagener und elastischer Fasern. Die Magnetfeldtherapie führt zu einer Stärkung der Beckenbodenmuskulatur, die hocheffektiv, schmerzfrei und bequem – man sitzt angezogen auf einem Magnetfeldstuhl – erreichbar ist.

Diese beiden Methoden ergänzen sich ideal, sind unkompliziert in der Anwendung und tragen nicht nur zur Verbesserung der Blasenfunktion bei, sondern haben auch positive Effekte auf die Sexualität und auf Probleme mit Organabsenkungen.

Obwohl es bislang keine wissenschaftlichen Studien zu dieser Kombination gibt, sind unsere eigenen Erfahrungen ausgesprochen vielversprechend.

Literatur

  1. Kickmaier S, Hestmann D, Krapf R: Prophylaxe Beckenboden. J. Urol. Urogynäkol. AT. Vol. 28:6-15 (2021). doi.org/10.1007/s41972-020-00127-1.
  2. He Q et al.: An Effective Meta-analysis of Magnetic Stimulation Therapy for Urinary Incontinence. Sci Rep. 2019 Jun 24;9(1):9077. doi:10.1038/s41598-019-45330-9.
  3. González-Isaza P, Sánchez-Borrego R et al.: Pulsed Magnetic Stimulation for Stress Urinary Incontinence and Its Impact on Sexuality and Health. Medicina (Kaunas). 2022 Nov 24;58(12):1721. doi: 10.3390/medicina58121721.
  4. Dudonienė V, Kirklytė I et al.: Pelvic Floor Muscle Training versus Functional Magnetic Stimulation for Stress Urinary Incontinence in Women: A Randomized Controlled Trial. J Clin Med. 2023 Apr 27;12(9):3157. doi: 10.3390/jcm12093157.
  5. Filippini M, Biordi N et al.: A Qualitative and Quantitative Study to Evaluate the Effectiveness and Safety of Magnetic Stimulation in Women with Urinary Incontinence Symptoms and Pelvic Floor Disorders. Medicina (Kaunas). 2023 May 3;59(5):879. doi: 10.3390/medicina59050879.
  6. Barba M, Cola A, Rezzan G et al.: Flat Magnetic Stimulation for Urge Urinary Incontinence. Medicina (Kaunas). 2023 Nov 14;59(11):1999. doi: 10.3390/medicina59111999.