Magnetfeldtherapie bei chronischen Beckenschmerzen

Chronische Beckenschmerzen (Pelvic Pain Syndrom, PPS) sind ein komplexes Problem, das sowohl Männer als auch Frauen betrifft. Die Symptome, wie häufiges Wasserlassen, Schmerzen beim Sitzen oder Geschlechtsverkehr sowie emotionale Belastungen (z. B. Depressionen), beeinträchtigen die Lebensqualität erheblich. Schätzungsweise sind 26 % der Frauen und 10 % der Männer betroffen [1, 2].

Ursachen und Therapiemöglichkeiten

Die Ursachen für chronische Beckenschmerzen sind vielfältig, darunter Muskelverspannungen, urologische (Prostataprobleme, interstitielle Zystitis/chronische Entzündung der Blasenwandschichten) und gynäkologische Erkrankungen (Endometriose, Dysmenorrhoe/schmerzhafte Regelblutungen, Vulvodynie/Missempfindungen und Schmerzen der äußeren primären Geschlechtsorgane, die länger als drei Monate ohne identifizierbarer Ursache andauern) sowie nervliche Irritationen. Die Behandlung erfolgt oft multidisziplinär und umfasst medikamentöse Therapie, Physiotherapie, Psychotherapie und minimalinvasive Verfahren [1-4].

Magnetfeldtherapie bei chronischen Beckenschmerzen

Die Magnetfeldtherapie hat sich als vielversprechend bei der Behandlung von chronischen Beckenschmerzen erwiesen. Sie fördert die Muskelentspannung, verbessert die Durchblutung und wirkt auf die Nervenstimulation im Beckenbereich. Dies führt zu einer Linderung der Schmerzen und einer Verbesserung der Lebensqualität. Studien zeigen positive Ergebnisse bei der Anwendung dieser Therapie, insbesondere bei Patienten mit Beckenbodenhypertonie und nervlicher Reizung [3-5].

Fazit

Die Magnetfeldtherapie stellt eine wirksame, schmerzfreie Behandlungsoption dar, die die Symptome von chronischen Beckenschmerzen lindern kann. Sie ergänzt andere therapeutische Ansätze und trägt entscheidend zur Verbesserung der Lebensqualität der Betroffenen bei.

Literatur

  1. Franz J, Kieselbach K, Lahmann C, Gratzke C, Miernik A: Chronic primary pelvic pain syndrome in men – differential diagnostic evaluation and treatment. Dtsch Arztebl Int. 2023 Jul 24;120(29-30):508-518. doi: 10.3238/arztebl.m2023.0036.
  2. Kuhn A, Mueller M: Chronic Pelvic Pain Syndrome – Erfindung oder Realität? Frauenheilkunde aktuell (01/2019) frauenheilkunde-aktuell.ch › ausgaben › fr
  3. Lin YH, Hung YC & Chiu JW (2017): The effects of electromagnetic therapy on chronic pelvic pain. Journal of Sexual Medicine, 14(2), 239-247.
  4. Barba M, Cola A, De Vicari D, Costa C, La Greca G, Vigna A, Volontè S, Frigerio M, Terzoni S, Maruccia S: Changes in Pelvic Floor Ultrasonographic Features after Flat Magnetic Stimulation in Women with Chronic Pelvic Pain and Levator Ani Muscle Hypertonicity. Medicina (Kaunas). 2024 Feb 23;60(3):374. doi: 10.3390/medicina60030374.
  5. Salsi B, Ganassi G, Lopopolo G, Callarelli S, Comito A, Fusco I, Isaza PG: Approach of Chronic Pelvic Pain with Top Flat Magnetic Stimulation. Adv Urol. 2023 Sep 16;2023:9983301. doi: 10.1155/2023/9983301.