Magnetfeldtherapie bei Erschlaffung der Vagina

Das vaginale Relaxationssyndrom (VRS) ist gekennzeichnet durch eine Erschlaffung des Bindegewebes und der Muskulatur der Vagina (Scheide) und des Beckenbodens, auch als „loose vagina“ oder „vaginal looseness“ und unschön als Lost-Penis Syndrom bezeichnet. Symptome sind Gefühle einer „weiten“ Vagina, verminderte sexuelle Befriedigung sowohl für die Frau als auch für den Partner und Gefühl von weniger Reibung während des Geschlechtsverkehrs.

Senkungsprobleme sind gekennzeichnet durch ein Absinken der Beckenorgane, z. B. der Gebärmutter und/oder der Scheidenwände unterschiedlicher Ausprägung, die im Extremfall zum Prolaps führen. Zusätzlich zu den Symptomen der VRS können auftreten ein Druckgefühl nach unten, sichtbare oder fühlbare Ausstülpungen der vorderen oder hinteren Vaginalwand (Cystocele, Rektocele), Blasensfunktionsstörungen, Schwierigkeiten beim Stuhlgang oder Gefühl einer unvollständigen Entleerung, Schmerzen oder Beschwerden im unteren Rücken- und Beckenbereich und Probleme beim Verkehr.

Diese Veränderungen werden durch einen mehr oder weniger ausgeprägten Verlust der Festigkeit des Bindegewebes und der Muskulatur des Beckenbodens ausgelöst. Häufigste Ursachen sind vaginale Geburten, Alterung, genetische Veranlagung und hormonelle Veränderungen (insbesondere nach den Wechseljahren). Senkungsprobleme können durch chronischen Husten und schwere körperliche Arbeit verstärkt werden.

Therapiemöglichkeiten 

Von den konservativen Therapiemöglichkeiten stehen Beckenbodentraining oder spezielle Physiotherapie, Biofeedback, Pessare zur Unterstützung der Beckenorgane, in den Wechseljahren auch eine Hormontherapie mit lokaler Applikation von Östrogenen, besonders von Estriol, im Vordergrund. Die operative Therapie, entweder durch Straffung der Vagina oder Entfernung der Gebärmutter, kann als Ultima Ratio infrage kommen.

Lasertherapie, Radiofrequenztherapie 

In den vergangenen Jahren sind als innovative hochwirksame Methoden die Laser- und Radiofrequenztherapie als einfache, nichtinvasive hocheffektive Möglichkeiten hinzugekommen. Mit der Laser- und Radiofrequenztherapie werden hauptsächlich die geschädigten Bindegewebsstrukturen und die Scheidenhaut, die häufig in den Wechseljahren degenerativ verändert ist und Schmerzen bereitet, wiederhergestellt. Außerdem werden Flüssigkeit und Hyaluronsäure, die für die vaginale Gesundheit so wichtig sind, kombiniert mit einer gesteigerten Sauerstoffversorgung durch Bildung neuer Kapillaren (Einzelheiten s. Lasertherapie) [1-6] 

Magnetfeldtherapie 

Die Magnetfeldtherapie ist eine hervorragende Ergänzung der konservativen Therapiemöglichkeiten, weil sie die Muskulatur des Beckenbodens, der Vagina, des Sphinkters (Schließmuskel) der Blase und des Darmes besser als jede andere Methode stärken. Dies verbessert die vaginale Straffheit, verbunden mit einem besseren Gefühl beim Verkehr, wirkt der Senkungsproblematik entgegen und ist hocheffektiv bei Inkontinenzproblemen der Blase und des Darmes. Dazu kommt, dass diese Methode absolut schmerzfrei, ohne Nebenwirkungen ist und in bequemer Sitzposition durchgeführt werden kann [7]. 

Kombinationstherapie 

Die Kombinationstherapie ist besonders effektiv mit der Laser- oder Magnetfeldtherapie, weil sie einen synergistischen Ansatz zur Behandlung der Beckenbodenbeschwerden hat [8].

Laser- und Magnetfeldtherapie zeichnen sich durch Regeneration der Scheidenhaut und des subepithelialen Gewebes, insbesondere geschädigter Bindegewebsstrukturen (kollagener + elastischer Fasern) aus.

Die Magnetfeldtherapie führt zu einer Stärkung der Beckenbodenmuskulatur, die bisher durch keine andere Methode erreichbar ist.

Beide Methoden führen zu einer besseren Durchblutung des Beckenbodens, sind einfach durchzuführen und stärken den Beckenboden, was sich nicht nur positiv auf den Blasen- und Darmverschluss, sondern auch auf die Sexualität und Lebensqualität auswirkt.

Leider gibt es bisher zu diesen Aspekten noch wenig kontrollierte Untersuchungen. Die ersten Ergebnisse sind allerdings sehr vielversprechend, wie auch unsere eigenen Erfahrungen.

Literatur 

  1. Lee MS: Treatment of Vaginal Relaxation Syndrome with an Erbium:YAG Laser Using 90° and 360° Scanning Scopes: A Pilot Study & Short-term Results. Laser Ther. 2014 Jul 1;23(2):129-138. doi: 10.5978/islsm.14-OR-11.
  2. Bhide AA, Khullar V, Swift S, Gugesu GA: The use in laser in urogynaecology. Int Urogynecol J. 2019 May;30(5):683-692. doi: 10.1007/s00192-018-3844-7.
  3. Mitsuyuki M, Štok U, Hreljac I, Yoda K, Vižintin Z: Treating Vaginal Laxity Using Nonablative Er:YAG Laser: A Retrospective Case Series of Patients From 2.5 Years of Clinical Practice. Sex Med. 2020 Jun;8(2):265-273. doi: 10.1016/j.esxm.2020.01.001.
  4. Setyaningrum T, Tjokroprawiro BA et al.: Treating Vaginal Relaxation Syndrome Using Erbium: Yttrium Aluminum Garnet Fractional Laser: A Retrospective Study. Gynecol Minim Invasive Ther. 2022 Feb 14;11(1):23-27. doi: 10.4103/GMIT.GMIT_141_20.
  5. Vicariotto F, Raichi M: Technological evolution in the radiofrequency treatment of vaginal laxity and menopausal vulvo-vaginal atrophy and other genitourinary symptoms: first experiences with a novel dynamic quadripolar device. Minerva Ginecol. 2016 Jun;68(3):225-36.
  6. Peraira GMV,Cartwright R et al.: Treatment of women with vaginal laxity: systematic review with meta-analysis. J Sex Med. 2024 Apr 30;21(5):430-442. doi: 10.1093/jsxmed/qdae028.
  7. Filippini M, Biordi N et al.: A Qualitative and Quantitative Study to Evaluate the Effectiveness and Safety of Magnetic Stimulation in Women with Urinary Incontinence Symptoms and Pelvic Floor Disorders. Medicina (Kaunas). 2023 May 3; 59(5):879. doi: 10.3390/medicina59050879.
  8. Wattanakrai P, Limpjaroenviriyakul N, Thongtan D, Wattanayingcharoenchai R, Manonai J: The efficacy and safety of a combined multipolar radiofrequency with pulsed electromagnetic field technology for the treatment of vaginal laxity: a double-blinded, randomized, sham-controlled trial. Lasers Med Sci. 2022 Apr;37(3):1829-1842. doi: 10.1007/s10103-021-03438-3.